Dieses Jahr hat der rumänische Regisseur Marian Crişan die Goldene Palme für seinen Kurzfilm “Megatron” bekommen. Es ist das zweite Jahr, in dem Rumänien den renommierten Preis bekommt, nachdem der Spielfilm von Cristian Mungiu im vorigen Jahr mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. “Der Preis stellt einen neuen Sieg für die rumänische Filmindustrie und einen erneuten Beweis des Vertrauens in der neuen Generation von Regisseuren dar”, erklärte Marian Crişan. Der Regisseur sagt uns wovon sein Kurzfilm handelt:

“Kurzgefasst geht es um ein Kind, das mit seiner Mutter zu MC Donald’s fährt, um dort seinen Geburtstag zu feiern. Das einzige Problem ist, dass sich dieser MC Donald’s 40 km von ihrem Wohnort entfernt befindet. Es geht also um die Fahrt zu diesem MC Donald’s. Der Film ist aus der Wirklichkeit inspiriert. Eigentlich kommt die Idee von einer Erzählung, die ich einmal in einer kleinen Stadt aus dem Kreis Bihor, wo ich herkomme, gehört habe. Ich habe mir damals schon vorgenommen, eine Geschichte zu schreiben, die dieses Thema wieder aufnimmt. Dieser Weg kann für viele von uns sehr merkwürdig scheinen.”

Trotz seiner Auszeichnung mit der Goldenen Palme ist Marian Crişan der Meinung, dass die Kurzfilme nicht unbedingt ein breites Publikum ansprechen. Seine einzige Chance bekannt zu werden, sind die Filmfestivals oder die Filmclubs. In der Produktion “Megatron” haben die Schauspieler Gabriela Crişu und Maxim Adrian Strinu mitgespielt, die hier ihr Filmdebüt gegeben haben.

Aber “Megatron” war nicht die einzige rumänische Produktion die beim Filmfestival in Cannes gezeigt wurde. “Boogie”, der dritte Spielfilm des Regisseurs Radu Munteanu wurde in der Rubrik “Quinzaine des realisateurs” gezeigt. Ein anderer Kurzfilm, vom rumänischen Regisseur Ciprian Alexandrescu lief unter dem Titel “Interior. Bloc of Flats Hallway” in der Kategorie der jungen Filmakademieabsolventen. Ferner war die Schauspielerin mit rumänischer Herkunft, Alexandra Maria Lara, die die Hauptrolle im Film “der Untergang” spielte, Mitglied in der offiziellen Festivalsjury.

Der Gewinner der Goldenen Palme vom vorigen Jahr, Cristian Mungiu, hat auch dieses Jahr bei der renommierten Veranstaltung nicht gefehlt. Da er vor Kurzem von der französischen Regierung mit dem Ritterorden für Kunst und Philologie ausgezeichnet wurde, hat er ein Treffen zwischen EU-Kulturministern und einigen Filmfachmännern geleitet. Auch der Verein für die Förderung des rumänischen Films hatte in Cannes einen Stand. Seine Mission war es, über die rumänische Filmproduktion zu informieren.